Montag, 31. Dezember 2012

Tag 15

Gewitternacht

Heute Nacht gab es ein Gewitter. Dicke Tropfen prasselten auf die Palmblätter, wie das wohl nur hier möglich ist. Die anderen Familienmitglieder berichteten es hätte gedonnert wie sie es noch nie gehört hatten. Doch ich bin davon offensichtlich nicht geweckt worden.
Zum Frühstück gab es unseren Zopf und Brot mit Peanut Butter. Es war ein gutes Sonntagsfrühstück und unser Zopf war ein bisschen schwer, aber ansonsten ganz in Ordnung. Vom Safran war - wie erwartet - nichts zu schmecken.
Danach gingen wir ans Meer, der Strand war relativ menschenleer. Wir badeten eine Weile und konnten in der Ferne noch einige Delfine erkennen.

Motorrad fahren

Danach gingen wir wieder zurück und einverleibten uns das Mittagessen. Wir entschieden uns ein wenig auf Beats Roller auf der sehr ruhigen "Beach Road" herumzudüsen. Zuerst sass ich bei meiner Mutter hinten drauf. Sie ist früher oft Motorrad gefahren und anscheinend hat sie es immer noch im Griff. Ausser als sie über einen Speedbreaker (das sind Hügelchen in der Strasse, die den Verkehr beruhigen sollen), fuhr und uns fast vom Gefährt warf. Auch meine Schwestern durften mitfahren. Fiona konnte sogar ganz alleine fahren. Ich konnte einmal alleine eine Runde drehen. Einmal war ich versehentlich in den Rechtsverkehr übergegangen und mir kam eine Gruppe indischer Motorradfahrer entgegen, die mir zuriefen. Wahrscheinlich fanden sie es amüsant...

Indien ist wahrscheinlich nicht der beste Ort um zum ersten mal Motorrad zu fahren...

Strand

Nach diesem Ereignis gingen wir nochmals an den Strand, wo mittlerweile grössere Wellen anzutreffen waren. Es hatte auch mehr Inder die den Strand entlang gingen. Eine recht grosse Gruppe Inder bestaunten das hellweisse Baby der anderen Gastfamilie. Dieses war recht amüsiert und winkte den Indern zu. Die etwas ältere, aber immer noch im Kleinkinderalter steckende Tochter fand es weniger toll und warf mit Sand um sich. Die Inder scherte das nicht gross. Sie haben eine völlig andere Vorstellung vom Umgang mit Kindern und sind es nicht gewohnt, dass Kinder auch einmal "Nein" sagen.

Strandspiele...

"Squid"

Als die Sonne schon am untergehen war, gingen wir zurück, duschten und machten uns fürs Abendessen bereit. Es gab gefüllten Tintenfisch mit Teigwaren und den üblichen Früchten: Ananas, Papaya und Bananen. Ich fand den Tintenfisch ausgezeichnet, auch wenn er einen etwas eigenen Geschmack hat. Zum Glück musste ich den Abwasch nicht machen und muss ihn nun während der ganzen Indienreise nicht mehr machen. So bestimmen es die familieninternen Abwaschregeln.
Fiona und unsere Mutter gingen noch an eine Tanzveranstaltung in Cherai. Laura und ich verzichteten darauf. Nach ihrer Rückkehr waren sie allerdings nicht besonders begeistert.
Morgen werden wir nach Ernakulam gehen um dort ein gigantisches Kaufhaus anzusehen. Es soll dort auch westliches Essen geben, Hamburger, Pizza etc.
Ich bin auf jeden Fall gespannt.

Sonntag, 30. Dezember 2012

Tag 14

Früh aufstehen? Nein, danke..

Heute Morgen sind unsere Mutter und Fiona bereits um 7 aufgestanden um schwimmen zu gehen. Es soll zwar erfrischend gewesen sein, doch ich bevorzuge immer noch auszuschlafen.
Zum Frühstück gab es Idliapam, ein Reis-Kokosnuss-Gericht. Dazu gab es eine Sauce, die eine exotische Gurkenart enthielt. Wie immer gab es dazu Früchte. Ich hatte die Ehre mich um den Abwasch zu kümmern. Danach gingen wir ans Meer und badeten eine Runde.

Safranzopfversuche

Als wir zurück gingen waren die anderen Gäste schon am Mittagessen. Wir setzen uns dazu und assen den Salat. Ich machte den Abwasch und danach begannen wir einen Zopf zu machen. Der Plan war, das wir daran unseren gekauften Safran ausprobierten, doch anscheinend hatten wir etwas falsch gemacht, als wir den Safran einfach in den Teig eingekneteten. Das war das kleinere Problem, denn der Zopf wollte einfach nicht aufgehen.


Safran. (Die Dose klebt am Finger)

Hier ist noch alles in Ordnung...
Nach dem Backen sah er ziemlich eingefallen aus. Morgen werden wir dann sehen wie er schmeckt...
Danach ging es nochmals ab ans Meer, wo wir kurz ein paar Delfine auf - und wieder abtauchen sahen. Es war ziemlich bewölkt und deshalb nicht besonders warm, also gingen wir wieder zurück.

Gäste zum Abendessen

Beim Abendessen hatten wir Gäste. Die Nachbaren, ein britisches Paar und ihre kleine Tochter waren eingeladen. Ihr britisches Englisch war Balsam für meine Ohren, die in den letzten Wochen nur schwer verständliches, indisches Englisch abbekamen.
Der britische Familienvater berichtete uns, das die Wellen eigentlich recht klein seien für die Jahreszeit. Von mir aus könnten sie gern etwas grösser sein...
Zum Abendessen gab es Rösti und Crevettensauce, dazu Bananenblütensalat und indische Chips. Ich machte den Abwasch, der von einer Runde Glacé unterbrochen wurde. Es war angenehm kühlend.
Ich machte den Abwasch und danach holte der Familienvater der anderen Gastfamilie einen Whisky heraus und ich probierte davon. Es schmeckte sehr rauchig. Etwas wie die Abfallfeuer, die die Inder machen.
Danach spielten wir unter Geschwistern noch ein Quartett, bis wir so müde waren, dass wir uns in unser Häusschen verabschiedeten.

Samstag, 29. Dezember 2012

Tag 13

Idli zum Frühstück

Heute Morgen sind wir gefühlsmässig früher aufgestanden. Es gab Idli - das sind eine Reisfladen - mit einer scharfen Sauce. Dazu die üblichen Früchte. Danach gingen wir nach Paravoor um uns nochmals Kleider anfertigen zu lassen. Zuerst machten wir einen Zwischenhalt in Cherai um einen Massage-Termin für unsere Mutter zu machen.
In Paravoor kauften wir Stoff in dem selben Laden in dem wir schon früher eingekauft hatten. Ich kaufte mir gelb-braun karierten Leinenstoff um mir dazu eine bequeme Hose anfertigen zu lassen, wie Yoshi sie immer trägt. In der Schneiderei gegenüber, wo wir schon fast Stammkunden sind, liessen wir Mass nehmen. Die Schneiderei war ein wenig verunsichert als sie von mir Mass nehmen sollte, denn in der indischen Gesellschaft ist es unüblich das sich Frauen und Männer in der Öffentlichkeit berühren.

Strassenüberquerungen in Indien sind nicht ungefährlich.
Danach tätigten wir noch die ein oder andere Besorgung in Paravoor. Beat kaufte für 10 Rupien Knoblauch. Das sind umgerechnet etwas weniger als 2 Rappen, und es war nicht wenig Knoblauch.

Ins Meer

Nach unserer Rückkehr nach Hause war es noch nicht einmal Mittag und wir gingen ans Meer, wo wir erstaunlicherweise keinen einzigen Menschen in unser unmittelbaren Umgebung sahen. Denn normalerweise kommen immer wieder Inder vorbei, die ganz unauffällig dastehen oder sitzen und einen beobachten. Das war dann auch der Fall, nachdem wir zu Mittag gegessen hatten und nochmals an Meer gingen. Wir sind für indische Menschen anscheinend eine grosse Attraktion.

Riesencrevetten und Reis

Zum Abendessen gab es von Yoshi zubereitet Riesencrevetten, roter Reis und eine gelbe Sauce. Es gab noch Tofubällchen und die üblichen Früchte dazu. Ich hatte aus irgend einem Grund nicht so grossen Appetit, aber trotzdem liess ich es mir schmecken und war sehr erfreut als ich erfuhr, dass ich heute Abend nicht den Abwasch machen musste.

Freitag, 28. Dezember 2012

Tag 12

Pfiffiges Aufwachen

Heute Morgen wurde ich von einem Pfeifen geweckt, das mich beinahe in den Wahnsinn trieb. Ich dachte es sei ein anderer Hotelgast der vor unserer Tür immer und immer wieder die selbe Melodie pfiff. Später stellte sich dann heraus, dass es ein Vogel gewesen war, der aber sehr menschenähnlich gepfiffen hat.

Exotische Blumen...
...bei unserem Hotel.
Um etwa 9 Uhr assen wir Frühstück im Restaurant des Hotels. Es gab Reisomeletten mit Kicherebsensauce und dazu einen Fruchtsaft. Darauf checkten wir aus verabschiedeten uns von dem freundlichen Personal.

Heimfahrt mit Unterbrüchen

Wir fuhren mit unserem Taxifahrer - der in seinem Auto übernachtet hatte - zurück. Wir fuhren zuerst zu einem 'Spice Garden', ein Gewürzgarten, wo man die Pflanzen anschauen und danach in verarbeiteter Form kaufen konnte. Ein indischer Führer erzählte uns in schwer verständlichem Englisch etwas über die Pflanzen.

Rechts im Bild ist Papyrus zu sehen. Und in der Mitte eine Riesen-Bananen-Pflanze.
Lotusblüte.
Diese Pflanze hat laut Führer eine Viagra-ähnliche Wirkung...
Nach der Tour durch den Garten kauften wir im Shop noch einige Gewürze und Seifen, die nach Gewürzen rochen.
Wir gingen zurück zu unserem Taxi und fuhren weiter zu dem Elefantenpark, wo wir bereits gestern gewesen waren. Vor uns hatte es eine grosse Gruppe indischer Touristen und wir mussten eine ganze Weile anstehen. Danach durften wir aber eine grössere Elefantentour machen und bekamen von den Mahuts noch einige Pflanzen gezeigt, die wir schon vorher im Gewürzgarten gesehen hatten.
Als wir wieder am Ausganspunkt ankamen sahen wir einige Elefanten, die grosse Palmblätter frassen. Sofort gingen unsere Reittiere, in Anbetracht ihres Futters, schneller.


Palmblätter fressender Elefant.
Wir fuhren über holprige, enge Strassen zurück ans Meer zu unserem Häusschen. Auch wie schon gestern sahen wir am Strassenrand Äffchen herumturnen.
Je näher wir dem dicht besiedelten Gebiet kamen, desto mehr Verkehr hatte es. Nicht nur einmal standen wir im Stau. In der Stadt Perumbavoor - nicht zu verwechseln mit Paravoor - assen wir Reis zu Mittag. Auch unser Fahrer gönnte sich eine Mahlzeit. Es ging weiter durch indischen Verkehr, bis wir schliesslich am Meer, bei unserer Unterkunft, ankamen.

Ab ans Meer

Erst einmal gingen wir ans Meer baden. Es regnete leicht. Bald gingen wir aber zurück um zu duschen und zu Abend zu essen. Es gab Fische in Bananenblättern auf dem Grill. Dazu Kartoffeln, rote Bohnensauce, Bambussamen, Salat und Früchte. Das Mahl schmeckte fabelhaft. Leider musste ich den Abwasch machen. Danach war ich so erledigt, dass ich sogleich ins Bett ging.

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Tag 11

Frühmorgens gehts los

Um 5.45 standen wir auf. Das Erste was ich bemerkte, war die dicke, fette Spinne, die keinen Meter vom Kopfende meines Bettes herumkrabbelte. Es war das gleiche Tier, das bereits am vierten Tag  für Unruhe gesorgt hatte. Nachdem ich angezogen war, hatte sie sich bereits verzogen.

Im Original sieht sie grösser aus...
 Zum Frühstück gab es Gabis selbstgebackenes Brot. Um halb 7 kam unser Taxifahrer an. Wir luden unser Gepäck ein und es ging los. Wir hatten 5 Stunden Weg vor uns und nickten ab und zu ein, wurden aber von den zahlreichen Schlaglöchern wieder aufgeweckt. Als wir schon in einem etwas bergigeren Gebiet waren, sahen wir am Strassenrand einige Äffchen, die dort herumturnten. Etwa in der Hälfte des Weges hielten wir an und tranken in einem Café Chai.

Wie im Zoo

Danach machte uns unser Fahrer auf einen Elefantenpark aufmerksam und wir beschlossen einen Ritt zu machen. Es war spassig und die Elefanten posierten danach noch mit uns.




Es ging weiter durch Munnar bis zu unserem Hotel, das 15km ausserhalb von Munnar lag und ziemlich im Dschungel lag. Es hatte riesige Bäume, einen Wasserfall und exotische Blüten. Es roch und klang wie im Tropenhaus im Zoo, nur viel intensiver und lauter.

Über eine kleine Brücke gelangte man zu unserem Zimmer.
Der uns umgebende Dschungel.

Tea-Time

Nachdem wir unser Gepäck abgeladen hatten ging es weiter mit dem Auto zum Tee-Museum in der Umgebung von Munnar.

Das Museum umgeben von Teeplantagen.
Wir konnten den Herstellungsprozess sehen, Tee kaufen und degustieren. Wir besichtigten noch eine Plantage, wo wir eine witzige Begegnung mit einer Gruppe Indern hatten. Sie forderten uns dazu auf Fotos von ihnen zu schiessen. Dann sollten wir noch auf ihr Foto drauf und schliesslich machten wir noch mit unserer Kamera ein Bild.

Gruppenfoto: Im Hintergrund sind die Plantagen zu sehen...

Dann Damm

Dann suchten wir unseren Fahrer, der eigentlich vor dem Museum auf uns warten sollte. Wir gingen auf dem Parkplatz auf und ab, doch konnten ihn nirgends finden. Nach einigem herumirren fanden wir schliesslich in der hintersten Ecke des Parkplatzes schlafend in seinem Taxi vor. Wir verdrückten einige Bananen und danach ging es ab zu einem Staudamm in der Nähe. Leider war in Munnar ein Verkehrschaos. Nach einigem Gehupe und Gedrängel waren wir aus Munnar raus. Wir fuhren durch aus Teeplantagen und Wäldern bestehenden Landschaften in Richtung Staudamm. Endlich angekommen schauten wir uns ein wenig um und zogen noch an den benachbarten, touristischen Läden vorbei. Vom Staudamm aus hatte man eine gute Sicht auf die dunstverhangenen Hügel.


Der Stausee.

Blick auf den Dschungel.

Der Staudamm.

Zurück zum Hotel!

Wir beschlossen uns zurück zum Hotel fahren zu lassen um dann dort zu dinieren. In Munnar war immer noch Chaos. Wir hörten laute Knalle und Musik. Als wir näher kamen, sahen wir eine eigenartige indische Zeremonie: Einige Inder und Inderinnen tanzten und zwei hatten Haken unter ihrer Haut an denen sie gezogen wurden. Ein weiterer Inder hatte einen langen Metallstab durch seine beiden Wangen und tanzte damit herum. Ein eigenartiger Anblick.

Indische Zeremonie.
Im Hotel angekommen spielten wir erst noch Quartett und Bauernbillard, als es mit einiger Verspätung Abendessen gab. Davor begann es zu regnen und der Dschungel begann sein modriges Aroma zu verströmen. Wir hatten Reis mit Chicken bestellt, dazu gab es diverse Saucen, Chapatis und Ananassaft. Es gab noch ein Dessert nach Wahl, für mich einen Fruchtsalat. Wir liessen es uns schmecken, in der Hoffnung das es hygienisch unbedenklich war, und bedankten uns bei der freundlichen, sehr eifrigen Bedienung. Dann gingen wir zurück auf unser Zimmer und schliefen zum Geräusch von Zikaden ein.

Dienstag, 25. Dezember 2012

Tag 9

Delfine 1

Heute Morgen wachte ich auf und hörte als erstes lautes Gerufe in dem öfters das Wort "Delfine" enthalten war.Trotzdem blieb ich vorerst im Bett. Später wurde mir berichtet das die Delfine gejagt hatten. Das schloss man aus ihrem wilden Klatschen mit den Schwanzflossen aufs Wasser, um ihre Beute zusammenzutreiben. Zum Frühstück gab es Brot, was ungewöhnlich ist. Danach "durfte" ich mich um den Abwasch kümmern, das Waschbecken war ziemlich tief montiert - wahrscheinlich weil Inder eher klein sind - und es war ganz schön anstrengend, trotz Lauras Hilfe. Währenddessen gingen Fiona und meine Mutter nach Cherai um einen Ausflug nach Munnar - in die Berge - zu buchen, der am 26.12 stattfinden und hoffentlich interessant sein wird.

Delfine 2

Bald gingen wir an den Strand, wo es nicht lange dauerte bis wieder Delfine auftauchten. Man sah nur ihre Rücken und Flossen immer wieder auf und abtauchen. Danach ging es ab nach Hause wo wir zu Mittag assen. Das war so ermüdend, dass die Anderen erst einmal schlafen mussten. Ich jedoch schaute einen Dokumentarfilm über die Mafia in Kalabrien, die 'Nrangheta.

Delfine 3 und 4

Während dem Film gingen die Anderen an den Strand, wo sie schon wieder Delfine sahen. Ich folgte ihnen später an den Strand und wir badeten noch eine Weile.
Als die Sonne schon am untergehen war, sahen wir in der Ferne Delfine, die wie wild herumplantschten. Wir gingen hin und sahen eine Delfinfamilie. Keine 5 Meter vom Strand entfernt schwammen sie. Es waren 2 grosse und ein kleiner Delfin, die ihre Nasen immer wieder aus dem Wasser streckten. Leider hatten wir bei keiner der Begegnungen eine Kamera dabei.

Fischiges Abendessen

Wir gingen zurück und duschten. Ich versuchte noch einige Bilder der nächtlichen Stimmung zu machen: 


 


Dann gab es Abendessen. Yoshi hatte kleine frittierte Fischchen gemacht, die man "mit Haut und Knochen" essen konnte. Dazu gab es ein Reisgericht mit Crevetten, Rosinen und Cashewnüssen, das recht gut schmeckte. Dazu gab es, wie immer, Gemüse und Früchte. Zum Dessert gab es Paissam, ein süsser Milchreis, ebenfalls mit Cashewnüssen. Es schmeckte sehr gut.
Weihnachten wurde übrigens nicht besonders gefeiert, aber von Gabi bekamen wir immerhin ein Päckchen indische Smarties.
Dann folgte das übliche nächtliche Gequatsche, während ich an meinem Blog schrieb. Von Cherai her kamen Geräusche von Festlichkeiten, die wohl im Zusammenhang mit Weihnachten stehen...

Montag, 24. Dezember 2012

Tag 8

Morgendliche Routine

Heute Morgen lief alles wie üblich, wir wurden von Kinderstimmen geweckt, unsere Mutter machte Tai-Chi am Strand - wo sie eine Herde Delfine tummeln sah, die dort jagten - und zum Frühstück gab es Puttu - ein Reisgericht das es immer am Sonntag gibt. Nach dem Frühstück gingen wir sehr bald an den Strand. Es hatte starken Wellengang und einige Wellen waren beinahe schon gefährlich.

Backe backe Kuchen...

Eher früh gingen wir zurück zum Häusschen, wo wir das übliche Mittagessen einnahmen. Nachdem die Küche sauber war, begannen wir einen Zitronenkuchen zu machen. Ich war für den Guss zuständig: Zuerst presste ich Ping-Pong-Ball-Grosse Zitronen aus und kochte den Saft mit Zucker zu einem dicken Sirup zusammen, der nachher auf dem Kuchen verteilt wurde. Während des Backens schaute ich den Anfang von dem Film "Der Pate - The Godfather III", nachdem der Kuchen gebacken war, ging es zurück an den Strand.

Ein wenig dunkel, aber nicht verbrannt!

Spannende Inder

Die Wellen waren inzwischen grösser geworden, ab und zu wurden wir vom Wasser über den Strand geschleift. Später stiessen einge Inder hinzu und schauten uns beim Baden zu. Dieses Spannen ist eine Eigenschaft die anscheinend viele Inder besitzen, wie uns aufgefallen war. Oft lungern Inder unauffällig in unserer Nähe herum und begaffen uns. Ein Verhalten das eigentlich verständlich ist, da diese Menschen nicht jeden Tag halbnackte Weisse - was wir zweifellos sind - sehen.

Schweizer Abendessen

Noch vor dem Sonnenuntergang gingen wir zurück und duschten den Sand ab, der durch den Wellengang an alle möglichen Stellen gelangt war.
Ich schaute noch ein wenig "Pate" weiter.
Heute Abend gab es einmal ein schweizer Abendessen, da Yoshi wegen einer Feier verhindert war. Es wurde Rösti aufgetischt. Dazu assen wir einige Resten, allerdings waren diese indischer Art und so ergab sich eine interessante indisch-schweizerische Kombination.
Zum Dessert gab es einen Teil unseres Zitronencakes, der insgesamt positives Feedback erhielt.
Abends klimperte ich noch ein wenig auf der Gitarre, während die anderen draussen lasen und quatschten. Bald darauf fanden wir alle Schlaf.

Sonntag, 23. Dezember 2012

Tag 7

Frühes Frühstück

Heute Morgen standen wir bereits um 6.00 Uhr auf. Wir assen unüblicherweise einige Stücke Brot und tranken dazu Chai-Tee.
Um etwa Viertel vor 7 ging es los. Wir fuhren mit Beat in Richtung Elefanten-Zoo in der Nähe des Cochin Airports. Die Fahrt dauerte etwas über einer Stunde und wir trafen fast zu spät ein.
Die Fahrt dorthin war ein Erlebnis für sich. Wir erlebten eine indische Autobahn, Kühe auf der Strasse und einen Unfall.

Elefanten-Bad

Bereits vor der Ankunft hörten wir Elefanten trompeten, und plötzlich stand einer vor uns auf der Strasse. Er wurde von einem Mahut (Elefantenführer) geritten und ging gemächlich in Richtung Park.
Wir kauften Tickets und gingen durch den Park zum Fluss Periyar,
wo schon zwei Elefanten im Wasser lagen und von mehreren Mahuts geschrubbt wurden. Die Elefanten sahen sehr entspannt aus und genossen das Bad sichtlich. Der Bulle hatte anscheinend Blähungen und furzte was das Zeug hielt.
Ausser uns waren nur noch zwei Familien dort. Es war also relativ leer.

Dusche...
So sieht ein entspannter Elefant aus.
Ein guter Grössenvergleich.

Elefäntchen

Plötzlich hörten wir hinter uns ein lautes, schrilles tröten. Als wir uns umdrehten sahen wir einen ganz jungen Elefanten, der von einem Mahut zum Wasser geführt wurde. Der Elefant war zwar noch recht klein, wahrscheinlich wog er aber bereits eine halbe Tonne.
Der Baby-Elefant wurde unter Protest ins Wasser gebracht und mit Kokosnussschalen geschrubbt. Der Kleine war noch etwas ungezogen und der Mahut musste ihn des öfteren zurechtweisen.

Der kleine Elefant mit seinem Mahut.
Das Elefäntchen wird mit einer Kokosschale geschrubbt.

Fotogene Elefanten

Die Elefanten stiegen aus dem Wasser, spritzten noch ein wenig rum, und schliesslich durften wir noch Fotos mit ihnen machen.

Der Elefant posierte brav. Ich trage hier übrigens einen Lunghi.
Leider war das Bad recht schnell fertig und die Elefanten gingen zurück in ihre Gehege. Einer von ihnen sahen wir noch bei der Fütterung.
Es gab auch noch einen Zoo, den wir aber nicht besuchten, da laut Beat dort unschöne Verhältnisse herrschten.
Neben der Badestelle standen Kautschukbäume, die aufgeschlizt waren und aus denen Kautschuk/Gummi in ein Auffangefäss tropfte.

Ein Kautschukwäldchen...

Ab nach Hause

Wir stiegen wieder ins Auto, wobei wir eine witzige Szene beobachteten:
Es waren einige indischen Schulklassen angekommen und an einem Gehege hatte sich eine Traube von uniformierten Schulmädchen gebildet. Ich dachte sie würden vielleicht ihrem Lehrer zuhören. Aber dann kam eine Europäerin in Hotpants und Top aus der Traube gerannt und wurde von den Schulmädchen ausgelacht. Diese hatten alle lange Röcke an. Zu viel nackte Haut wird in Indien von der Bevölkerung - ausser vielleicht in den Grossstädten - nicht akzeptiert. Als Tourist erntet man entweder böse Blicke oder eben Gelächter.

Indische Schülerinnen.

Chai-Tee zum Zweiten

Beat hatte die Idee, wir könnten noch einen Chai in einem indischen Kaffe trinken gehen. In der Nähe des Flughafens fanden wir so einen Laden und konnten für einige Rappen heissen Tee trinken. Wir sahen während der Heimfahrt noch einen Hindi-Tempel, neben dem eine gigantische Figur stand. Ich vermute jetzt mal, dass das eine hinduistische Gottheit ist.


Indischer Tempel mit gigantischer Skulptur.
In Paravoor hatte Beat noch einige Besorgungen zu machen und ich kaufte ein handgewobenes Baumwollhemd. Mit dem Lunghi und den Schlappen kombiniert, sah ich aus wie jeder andere Inder auch. Ausser der Hautfarbe natürlich.

Beim anprobieren...
Mehrere Inder befanden meine Kleidung für authentich.
Zuhause angekommen servierte uns Yoshi einen Enteneier-Curry mit Appam. Appams sind Teigfladen, ähnlich wie Chapatis. Das Gericht schmeckte ausgezeichnet.

"Der Pate II. - The Godfather II."

Nach dem Essen gingen wir ein wenig baden. Heute war es aussergewöhnlich heiss und ich war bereits nach dem Mittagessen ziemlich erledigt. Ich widmete mich dem Film "Der Pate II", ein Mafiafilm, der drei Stunden ging. So war ich den ganzen Nachmittag beschäftigt, während sich die Anderen am Strand von der Sonne verbrennen liessen.
Unkonventionelles Abendessen
Zum Abendessen gab es Teigwaren mit Tomatensauce - kein indisches Gericht. Dazu gab es aber noch Fisch in einem Art Backteig und Bohnensalat. Wir liessen es uns munden.
Danach ging es für mich ab ins Häusschen, die Anderen hockten noch ein wenig davor und lasen oder taten gar nichts. Ich war drinnen und klimperte ein wenig auf meiner Gitarre. Heute Abend war es recht laut, von der Strasse kamen laute Stimmen und Gelächter - die Inder hatten Wochenende.

Samstag, 22. Dezember 2012

Tag 6

Schönes Aufwachen

Heute wurde ich von den Kindern der anderen Gastfamilie geweckt. Keine 2 Meter von meinem Bett entfernt spielten sie ihre - nicht leisen - Spiele.Währenddessen waren meine Mutter und Gabi am Strand um mit Hans Übungen zu machen. Danach fuhren die beiden mit den Velos zu ihrem Ayurveda-Massage-Termin. Ich frühstückte mit meinen Schwestern. Es gab eine Art Reisauflauf mit Zwiebeln und dazu eine scharfe Linsensauce und die üblichen Früchte. Es war gut.
Unsere Haus-Spinne war zwar verschwunden, dafür tauchte bei der Küche eine Neue, nicht Kleinere auf. Laut Yoshi ist sie aber ungiftig.

Es folgen Bilder:

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Der Körper hat das Muster eines Totenkopfes.

Mittagshitze am Strand

Danach beschäftigte ich mich mit meinen Schwestern mit der Auswahl der Bilder für den Blog. Unsere Mutter und Gabi waren schon zurückgekommen und hatten auch gefrühstückt. Wir gingen an den Strand, wo das Meer - im Vergleich zu gestern - ruhiger war. Wir badeten und spielten mehrere Stunden in den immer stärker werdenden Wellen bis wir Hunger hatten.
Wir gingen zurück und assen das übliche, bewährte Mittagessen: Gemüsesalat und Früchte.
Nach Paravoor für die Kleider
Schon bald ging es mit dem Auto ab nach Paravoor mit Beat als unseren Fahrer. Wir mussten unsere Kleider bei der Schneiderin abholen und Beat Besorgungen machen.
Durch den indischen Verkehr schlängelte sich Beat durch bis zur Schneiderei, wo die Frauen ihre Kleider anprobierten und noch einige Korrekturen machen liessen.




Der Raum wo geschneidert wird.


Wir bezahlten für den Service umgerechnet 36.- CHF. Das Genähte fand ich ziemlich schön, doch wie Koch Yoshi später anmerkte war nur Fionas Kleid wirklich authentisch.

Weitere Besorgungen

Beat war in der Zwischenzeit schon in andere Läden gegangen und kaufte einen Korbstuhl, einen Besen, und noch andere Dinge von Wichtigkeit.
Dann fuhren wir zu einem kleinen Marktstand wo Beat Früchte und Gemüse kaufte. Wir gingen auch noch in einen Supermarkt wo Beat weitere Besorgungen machte.

Buntes Treiben in Paravoor.

Zurück ans Meer

Dann fuhren wir zurück nach Hause und trafen dort Gabi mit einem Haufen Kokosnüssen. Es war ein Pflücker gekommen, der die Nüsse runterholte und uns einige zum Trinken präparierte.

*Schlürf*
Nach dieser Stärkung ging es ab an den Strand wo wir gefühlt stundenlang in den Wellen tobten. Jeder von uns trug einige Schürfungen davon, denn die Wellen waren nicht ungefährlich. Einige Male hat es mich in der Brechung überschlagen.

Und schon wieder Abendessen

Es ging zurück zur Residenz, wo wir alle unsere indischen Kleider anzogen. Die Frauen ihre Kleider und ich mein Lunghi, von dem ich aber immer noch nicht sicher bin, ob ich ihn richtig anziehe. Auf jeden Fall ist es ein sehr angenehmes Kleidungsstück, eigentlich nur ein Stück Stoff, das wie ein Badetuch um die Hüften geschlungen wird.
Zum Abendessen gab es einen roten, scharfen Crevettencurry mit Chapatis, das sind Teigfladen. Als Gemüse gab es Lady's Finger, die wohl so heissen weil die Stengel aussehen wie lange dünne Finger. Natürlich gab es auch noch Ananas und Papaya und eine andere Frucht, deren Samen so hart sind, das man sie nicht kauen kann, sondern lutschen muss. Zum Dessert gab es Vernicelli, ein süsses Gericht mit Nudeln.
Das Mahl war vorzüglich, obwohl es fast ein bisschen wenig gab.
Dann gingen wir in unser Häusschen, ich spielte noch ein wenig Gitarre und schliesslich schliefen wir zum Geräusch von Zikaden, brechenden Wellen und klapperndern Palmblättern ein...
Morgen werden wir früh aufstehen und auf dem Festland Elephanten besichtigen gehen.